top of page

Katzen (Felidae) sind eine Familie der zoologischen Ordnung der Raubtiere, lat. Kar­nivoren, wie auch die Familie der Hundeartigen.

Auch wenn die Familie der Katzen auf den ersten Blick vielfältig erscheint, ist ihnen al­len ein muskulöser, geschmeidiger Körperbau gemein, der perfekt an das Leben dieser Jagdtiere anpasst ist.

Alle Katzen weisen ein typisches Scherengebiss auf, es schneidet die Beutestücke wie eine Schere. Anders als Hunde können Katzen ihre Krallen einzie­hen.

Katzen haben hoch entwickelte Sinnesorgane und sind sehr schnelle Läufer. Au­ßer in der Fortpflanzungszeit leben die meisten Katzen – anders als Hunde – als Einzel­gänger oder in Mutterfamilien.

Die Hauskatze stammt von der Afrikanischen Wildkatze, auch Falbkatze genannt, ab. Diese lässt sich im Gegensatz zu ihrer Verwandten, der Europäischen Wildkatze, leicht zähmen und an den Menschen gewöhnen. Schon im 2.–3. Jahrtausend vor Chr. hielten die Ägypter Katzen zum Schutz ihrer Kornspeicher vor Mäusen, vor allem aber zur Ge­sellschaft als Heimtier.

​

Die Hauskatze zeigt trotz der Domestikation noch viele der ursprünglichen Verhaltens­weisen ihrer Ahnin, der Falbkatze. Das lässt sich besonders gut an der naturnah leben­den Bauernhofkatze beobachten. Sie markiert ihr Revier durch Kot und Urin, durch Kratzmarkierungen und durch Duftsekrete aus den Drüsen an ihrem Kinn und ihren Schläfen. In der sogenannten Kernzone, Hof und Stallungen, hat sie ihre Beobachtungs- und Ruheplätze und zieht ihre Jungen auf. Als Einzeljägerin und Lauergängerin geht sie allein auf die Jagd und wartet stundenlang geduldig auf Wiesen und abgeernteten Feldern auf ihre Hauptbeute, die Mäuse.

Wohnungskatzen und ihre Menschen leben oft sehr eng zusammen. Versteht der Mensch die Kommunikationssignale der Katze falsch, kann dies zu Haltungs- und Füt­terungsfehlern führen. So muss der Jagdtrieb auch von Katzen in reiner Wohnungshal­tung ausgelebt werden, um Verhaltensstörungen zu vermeiden. Jagdspiele, die der Mensch einleitet, sind hier ein geeignetes Mittel, das auch die Bindung zwischen Katze und Mensch fördert.

Zu den häufig vorkommenden Irrtümern in Bezug auf die Fütterung von Hauskatzen ge­hören unter anderem die Annahme, Katzen hätten ein natürliches Sättigungsgefühl oder sie bräuchten wie der Mensch Abwechslung in ihrem Speiseplan. So kommt es, dass Füt­terungsfehler zu Übergewicht der Katze, zu ständigem Betteln oder zu Ablehnung des Futters führen können.

​

Besonderheiten bei der Katze


Katzen gewinnen ihre Energie hauptsächlich aus Proteinen und Fetten. Sie haben eine geringe Kohlenhydrattoleranz und eine Überversorgung führt zu saurem Durchfall und zusammen mit anderen Ursachen (Haltungsbedingungen) zu Übergewicht.

​

Proteinzufuhr


Die für die Proteinverdauung notwendigen â–¶Enzyme sind bei der Katze sehr aktiv und können bei Proteinmangel in Hungerphasen nicht heruntergeregelt werden. Die Katze ist für den Jagderfolg auf blitzartige Reaktionen und Schnelligkeit und damit auf einen konstant hohen Gehalt an Fett und Glucose im Blut angewiesen. Diese gewinnt sie durch die â–¶Gluconeogenese aus Protein. Der Proteinstoffwechsel kann bei Mangel nicht heruntergefahren werden. Die Katze baut dann sehr schnell Muskelmasse ab. Der Hund
kann hingegen sein â–¶Enzymsystem in Mangelzeiten entsprechend regulieren. Bei älteren Katzen ab ca. 9 Jahren kann aber eine Überversorgung an Protein zu Nierenschäden führen.


Stickstoffmangel


Stickstoff benötigt der Katzen-Organismus, um die nicht essenziellen Aminosäuren herzustellen. Bei Stickstoffmangel baut der Organismus den Stickstoff der mit der Nahrung aufgenommenen essenziellen Aminosäuren ab und verwendet ihn. Die essenziellen AS fehlen dann dem Organismus. Stickstoff liefern hauptsächlich die Futterbestandteile Eiweiß (Protein) und Fett.


Argininmangel


Die Aminosäure Arginin wird für den Leberstoffwechsel benötigt, um â–¶Ammoniak in Harnstoff umbauen und ausscheiden zu können. Der Hund kann Arginin selbst synthetisieren (herstellen), für die Katze ist es essenziell. Bei Argininmangel kann innerhalb von kürzester Zeit eine Ammoniakvergiftung entstehen. Die Symptome sind Erbrechen, Überaktivität, Hyperästhesie (Überempfindlichkeit der Nerven und Sinne), Apnoe (Luftnot), Zyanose (Sauerstoffmangel im Blut). Katzen können Arginin über tierisches Futter (Fleisch, Eier) aufnehmen.
Arachidonsäure-Aufnahme
Die Fettsäure ist in tierischem Fett vorhanden und normalerweise ausreichend. Katzen können im Gegensatz zum Hund keine Arachidonsäure aus der Linolsäure bilden, die dieser mit Pflanzenkost aufnehmen kann, wohl aber aus Dihomo-Gamma-Linolensäure (DGLA). Diese findet sich z. B. in Nachtkerzenöl oder Borretschöl. Bei vegetarischer Ernährung muss dies unbedingt berücksichtigt werden. Die FS wird als Vorstufe von Hormonen für die weibliche Reproduktion gebraucht.


Taurinmangel


Hunde können Taurin aus den AS Methionin und Cystein synthetisieren, Katzen können das nicht. Sie benötigen die Aminosäure aber für ihre Gallensäuren, die wiederum für die Fettverdauung notwendig ist (näheres dazu im nächsten Kapitel). Auch können Hunde hier bei Taurinmangel auf einen anderen Stoff (Glycin) ausweichen. Taurinmangel kann im Futter aus unterschiedlichen Gründen vorliegen. Die Folgen sind bei Katzen gravierend, besonders auch bei der Entwicklung des Fötus.
Es kommt zu:
•Sehstörungen bis zur Blindheit
•Herzmuskelerkrankung
•Störungen bei Funktionen des Nervensystems
•Störungen bei der Immunabwehr
Bei vorliegenden Symptomen wird der Verdacht auf Taurinmangel im Labor durch die Blutplasmaanalyse bestätigt.


Vitamin A (Retinol)


Hunde können das Vitamin aus Beta-Carotin synthetisieren, das in Gemüse vorkommt. Katzen können es nur aus tierischen Quellen verwerten.
Nicotinsäure (Niacin, Vitamin B3)
Die Katze braucht ca. die doppelte Menge von dem Bedarf des Hundes. Auch hier kann sie nur tierische Quellen verwerten. Hunde können Nicotinsäure auch aus der Aminosäure Tryptophan herstellen.
Phosphorgehalt
Der Abbau von Phosphor belastet die empfindlichen Nieren der Katzen. Deshalb muss eine Überdosierung vor allem bei älteren Tieren (ab 9–10 Jahren) vermieden werden.

​

Wasser


Wasser ist ebenso wichtig für das Überleben wie feste Nahrung.
Der Körper braucht es, um
•als Lösungsmittel die feste Nahrung im Verdauungskanal flüssig zu machen,
•die Nährstoffe im Körper zu transportieren,
•chemische Reaktionen bei vielen Stoffwechselprozessen zu ermöglichen,
•harnpflichtige Stoffe über die Nieren mit dem Harn wieder auszuscheiden,
•die Körpertemperatur zu regulieren.


Wasserhaushalt


Im Körper selbst entsteht bei Stoffwechselvorgängen (â–¶Oxidation) auch eine geringe Menge Wasser. Über Kot, Harn, die Atemluft, die Haut, die Schleimhäute und auch über die Milch (Muttertiere) scheiden Hunde und Katzen das Wasser wieder aus. Der Körper bemüht sich, den Wasserbestand möglichst konstant zu halten.
Die notwendige tägliche Wassermenge hängt vom individuellen Bedarf ab. Ein gesunder Hund benötigt ca. 40–70 ml Wasser pro kg Körpermasse täglich. Die Schwankungen entstehen auch durch die Fütterungsart (Trockenfutter, Nassfutter). Bei Hitze, während der Laktation (Säugen von Welpen) oder bei Erkrankungen steigt der Bedarf an.
Katzen trinken wesentlich weniger Wasser, denn sie sind die Nachfahren eines Wüstentieres. Ihre Nieren können den Harn stark konzentrieren und deshalb ist ihr Durstgefühl geringer. Die natürliche Nahrung enthält normalerweise genügend Feuchtigkeit. Problematisch kann es werden, wenn die Katze hauptsächlich Trockenfutter bekommt. Nieren- und Blasensteine können die Folge sein. Die Tiere sollten mindestens 150 ml Wasser täglich trinken.

​

Zur Energiegewinnung benötigt der Organismus Brennstoffe in der Nahrung, die er in Energie und Wärme umwandeln kann. Das sind Kohlenhydrate und Fette. Katzen holen sich ihre Energie zum größten Teil aus Proteinen, die ihr Organismus zu Glucose umbaut. Einige der Kohlenhydrate sind leicht verdaulich, andere schwerer oder werden weitgehend unverdaut als Ballaststoffe ausgeschieden.

Die Qualität und Verwendung von Fetten wird nach ihren â–¶Fettsäuren beurteilt. Gesättigte â–¶Fettsäuren liefern viel Energie, ungesättigte â–¶Fettsäuren sind Bestandteil des Baumaterials, das der Körper benötigt.
Baustoffe zur ständigen Erneuerung von Körpersubstanzen (Muskeln, Blut, Haut, Fell, Krallen) und vor allem auch während des Wachstums sind die ungesättigten â–¶Fettsäuren, die Proteine und die Vitamine und Mineralien. Besonders die essenziellen Omega-3- und Omega-6-â–¶Fettsäuren werden für viele Körperfunktionen benötigt.

Die Proteine als Bausteine des Körpergewebes und der meisten Körper- und Zellfunktionen haben eine unterschiedliche biologische Wertigkeit, die sich auf ihre Verdaulichkeit bezieht. So sind Proteine tierischer Herkunft für Hund und Katze generell leichter zu verdauen als Proteine pflanzlicher Herkunft. Vitamine als organische und Mineralstoffe als anorganische Nährstoffe wirken an den Prozessen mit, die den Organismus gesund und funktionsfähig erhalten. Einige von ihnen fördern oder behindern die Aufnahme und Verwertung anderer, diese Wechselwirkung ist besonders bei den Mengenelementen Calcium und Phosphor zu beachten.


In der Nährstoffversorgung der Katzen gibt es einige Besonderheiten. So brauchen sie einen höheren Proteinanteil im Futter als Hunde und vor allem auch eine kontinuierliche Proteinzufuhr. Sie sind im Gegensatz zum Hund nicht in der Lage, bestimmte essenzielle Nährstoffe aus anderen Stoffen zu bilden.
Wasser ist ein Grundnahrungsmittel für alle Lebewesen. Hunde benötigen es auch zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Katzen haben ein spezielles Trinkverhalten, das bei der Wahl des Futters unbedingt beachtet werden muss.

katzen-vitamine-ernaehrung
getreidefreies-katzenfutter
bottom of page