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Wenn wir uns mit der Ernährung des Hundes befassen, sollten wir uns ein wenig mit dem Wolf beschäftigen. Denn genauso wie der Wolf ist auch der Hund ein Rudeltier, und ihre So­zialstruktur und Kommunikation sind im Grunde gleich, ebenso wie die ausgezeichne­ten Sinne, vor allem Gehörsinn und Geruchssinn.

Dank ihres hervorragenden Gehörs ist es Wölfen möglich, sogar kleine Nagetiere im Tiefschnee aufzuspüren.

Wen wundert es dann, dass das Rascheln einer Leckerlie-Tüte einen Hund aus dem ver­meintlichen Tiefschlaf weckt? Über ihren sehr gut entwickelten Geruchssinn erhalten Wölfe wichtige Informationen. Ihre feinen Nasen verfügen über mehr als 200 Millionen Riechzellen. Sie können Beutetiere auf große Entfernungen wahrnehmen und ihre Spur verfolgen.

Dieser Geruchssinn kommt auch dem Haushund zugute: Wenn Fleisch zubereitet wird, bekommt er dies sofort mit und macht sich aus dem hintersten Winkel seines Heims auf den Weg in Richtung Küche. Auch bei Spaziergängen in wildreichen Gebieten kann man beobachten, dass der Hund, auch wenn er zu Hause gut gefüttert wird, das Wild wahr­nimmt.

Der Haushund in allen seinen Ausformungen stammt zweifelsfrei vom Wolf ab. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich Wölfe mit geringer Fluchtbereitschaft menschlichen Siedlungen näherten und sich von Essensresten ernährten. Daraus entwickelten sich zu­nächst die wild lebenden Hunde und dann der Haushund. Bei der Futtersuche helfen dem Wolf seine ausgezeichneten Gehör- und Geruchssinne.

Hunde sind Rudeltiere wie Wölfe, sie haben ein hoch entwickeltes Sozialverhalten und verständigen sich wie Wölfe über die Körpersprache, Menschen hingegen vornehm­lich über die Stimme. Missverständnisse zwischen Hund und Mensch kommen häufiger vor, wenn Menschen die Körpersprache der Hunde falsch deuten. Auch aggressives Hundeverhalten wird oft durch Fehlverhalten des Besitzers ausgelöst, der die Körper­sprache seines Tieres missversteht und beispielsweise das Bedürfnis nach ungestörtem Fressen missachtet.

Der Haushund sieht sich als Teil seiner Familie und reagiert als Rudelmitglied. Futter spielt in der Beziehung zu seinen Menschen eine wichtige Rolle. Die Hundebesitzer ver­wenden neben der täglichen Ration Futter zu unterschiedlichen Zwecken. Nicht alle da­von sind für den Hund geeignet. Futter als Zeichen von Zuwendung oder als Ersatz für Zeit und Aufmerksamkeit erzieht den Hund zum Betteln und kann zu Übergewicht füh­ren. Hingegen eignet sich Futter gut als Motivation beim Training oder beim gemeinsa­men Spiel.

Genau wie Wölfe möchten Hunde ungestört fressen. Sie schlingen ihr Fressen manch­mal in erstaunlichem Tempo herunter. Störungen bewirken eher stärkeres Schlingen, da Futterkonkurrenz befürchtet wird.

Die Parallelen von Wolfsmahlzeiten und Hundefütterung enden bei bestimmten Punk­ten:

•Es ist in der Menschenfamilie nicht nötig, dass die Rudelführer (Menschen) vor ih­rem Hund die Mahlzeit einnehmen.

•Riesige Portionen auf einmal kann unser heutiger Haushund nicht verarbeiten, er hat auch nicht dasselbe Laufpensum wie der Wolf. Außerdem kann es bei manchen Hunderassen zu Magendrehung kommen. Mehrere kleine Rationen am Tag sind für den Hund bekömmlicher.

•Hunde verkraften kohlenhydrathaltiges Futter besser als der Wolf. Die Portionen können also auch Getreide/Reis oder Kartoffeln enthalten, wenn der Hund dies ver­trägt.

Bei den meisten Hunden ist die rationierte Fütterung zu bestimmten Tageszeiten am geeignetsten. Welpen benötigen vier bis sechs Mahlzeiten pro Tag, sehr große und sehr kleine Hunde sollten ebenfalls mindestens dreimal gefüttert werden.

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